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Die neuen (kuenstlerischen) Medien und die ungarische Gesellschaft

Zwei Tendenzen charakterisieren den Empfang der progressiven Kunst in Ungarn, zumindest, wenn wir auf das vergangene Jahrhundert zurueckblicken. Innovationen werden entweder von Belaestigung durch die Polizei oder der Macht bedroht, oder wegen mangelnder finanzieller Unterstuetzung zum Konkurs und Fehlschlag verurteilt. Aber betrachten wir einige Beispiele:

1. (Zeitungsnachricht, 1925)

"Der abenteuerliche Weg des "IS" Redakteurs von der Gleichwertigkeit der Identitaet bis zur Polizei.

Der Erfolg der neuen Zeitschrift ermutigte den "IS" Redakteur Gyoergy Geroe ein Konzertorganisationsbuero mit der Bekanntmachung einer Vortragsreihe zu beauftragen. Die Titel der Vorlesungen:

1. Identitaet, Gleichwertigkeit, Beziehung zwischen Ersatz und
Einheit.
2. Die Materialisierung der Epoche
3. Maschinenromantik und Instinkt
4. Wiederholung als qualitatives Kunstwerk
5. Escheinung und die Rezeption durch die Mehrheit
6. Bewegung, Prozess und Dauer
7. Technik und Tod
8. Verraeumlichung ueber die Faehigkeiten hinaus
9. Welt ohne Kunst
10. Die Spezialisierung des menschlichen Rassenbegriffs
11. Der Konkurs der ethischen und sozialistischen
    Gesellschaftstheorien
12. Christus und Gegenwartsfeudalismus
13. Eine Erfahrungstheorie

Der Organisator der Vortraege hat gehofft, dass Leute kommen,... die sich ueber die Ungeschicklichkeit der neuen literarischen Bestrebungen amuesieren wollen. Deswegen hat er das Communique in einem entsprechenden Ton abgefasst... Geroe hat erklaert, er werde die Vorlesung nicht halten, da das Communique nicht der Sache gemaess formuliert sei.

...Zu dieser Zeit wurde er (vom Veranstalter) angezeigt... Von da an fuehrte der Detektiv Dezso Csanyi literarische Diskussionen mit dem jungen Redakteur ... Einmal, als er ueber die als Naivitaet titulierte Aussage des des Detektivs laechelte, fuhr der Detektiv ihn grob an, er solle nicht ueber ihn lachen, weil dies schwere Folgen haben koenne..." (Magyarorszag, 15. April 1925)

Die erwaehnte "IS" Ausgabe, die nur einige Nummern ueberlebte, kann als einzige ungarische dadaistische Periodik betrachtet werden. Spaeter, im Jahre 1927 machte Gyoergy Geroe - zumindest anhand der Erinnerung Lajos Kassak's - den ersten ungarischen Avantgardefilm, von dem nur einige Einzelbilder erhalten geblieben sind.

Die Wiederentdeckung der Arbeit Geroe's haengt mit den Nachforschungen von Gyula Szava zusammen (einer der Ersten, der in Ungarn einen Computerfilm anfertigte). Die Forschung ueber das Werk Geroe's geriet zu Beginn der 80er Jahre ins Stocken, weil das damalige Parteigeschichtliche Institut aufgrund gewisser, bis heute ungeklaerter kommunistischer Beziehungen des Kuenstlers Daten aufbewahrte, die als "geheime" Unterlagen "zivilen" Forschern unzugaenglich waren.

2. (1893)

"...from 1883 until after World War I, when a number of private companies and national states began to create radio broadcasting systems, an organisation in Budapest was remarkable exception to the usual pattern. This was the Telefon Hirmond@\242, which for almost a generation transmitted daily programming over telephone wires to supplement the regular telephone service of more than six thousand subscribers. (...)

The Telefon Hirmond@\242 was a brainchild of Tivadar Puskas, a Hungarian engineer who had worked on Thomas Edison's staff of investors and researchers at Menlo Park. To Puskas, according to Edison, belonged the original credit for suggesting the concept of the telephone switchboard that made the telephone a powerful and practical means of communication. (...)

The first programme was transmitted from the central telephone exchange to one thousand regular subscribers in 1893. Within weeks of inception of the Telefon Hirmond@\242, Tivadar Puskas was dead. His creation outlived him by almost a quarter of century". (Carolyn Marvin: When old technologies were new. Oxford University Press, New York, 1988)

Zum 100 Geburtstag von Puskas' Tod und der Betriebsaufnahme von Telehir, wurde im Budapester Postmuseum eine Gedaechtnisausstellung eroeffnet. Mit Gedenkausgaben und CD-Platten erinnerte man sich an die Erfindung von Puskas: unter den Anwesenden war der Soziologe Csaba Gombar, der Vorsitzende des ungarischen Radios, der kurz davor mit dem Wort des Machtes beiseite gestellt, rechtlich jedoch nie seines Amtes enthoben wurde. Zugleich wurde auch der Vorsitzende des Fernsehens in eine aehnliche Situation gebracht, wodurch angzeigt wird, dass die machthabende Regierungskoalition ein starkes Interesse daran hat, ueber die Medien (das bedeutet, in dem ungarischen politischen und journalistischen Sprachgebrauch hauptsaechlich Fernsehen und Radio) zu verfuegen - auf diese Weise kann sie sich offensichtlich auch um die Foerderungen der "neuen" Medien wenig kuemmern. Es ist kennzeichnend, aber schwer zu erklaeren, warum die Gueltigkeit des 1989 verordneten "Frequenzmoratoriums" von allen Interessierten anerkannt wird, obgleich sie von keiner Instanz rechtmaessig verordnet wurde. So konnten bis zur vorigen Woche, als ueber die Form der Frequenzverteilung entschieden wurde, genau 102 auf dem Wege des Offerts erlangt werden, doch konnte praktisch niemand ausser den "vorhandenen" Funk und Fernsehanstalten senden. Natuerlich gab es solche, die eine Verordnung ohne juristische Existenz nicht einhielten: Piratensender (z.B. das Tilos Radio) die ihre Taetigkeiten aufgrund der angefuehrten Tatsachen nicht fuer rechtswidrig hielten, sowie den Satelitensender Duna TV, welcher von Personen gegruendet wurde, die der Regierung nahe stehen. Dem Kabelfernsehen stehen eigentlich keine Hindernisse im Wege: der Empfang der Satelitensender wurde 1987-88 moeglich und wird unter der Bevoelkerung zu einem grossen Teil mit Antenne und Kabelsystem verteilt. Dies koennte zugleich eine technische Basis fuer regionale Kabelsendungen bieten. Eine kennzeichnende Tatsache ist zugleich, dass die Einbeziehung von Kapazitaeten des Telephonnetzes, die in einigen Laendern bereits einbezogen wird, und so mehr Moeglichkeiten als alle anderen Systeme bietet, gerade in der Heimat von Tivadar Puskas nicht zum Gegenstand der Planung wird.

3. 1953

Die ungarische Wochenschau (1954) berichtet ueber eine experimentell genannte Probesendung, der eine lange Vorbereitungsphase vorausgegangen ist. Regelmaessige Fernsehsendungen beginnen allerdings in der Praxis erst 1957. Und doch sind die Anfaenge vom 16. Dezember 1953 erwaehnenswert: ein sowjetischer Fernsehapparat vom Typ Leningrad nahm aus vier Kilometer Entfernung Standbilder mit einer Aufloesung von 625 Zeilen auf. In der damaligen Wochenschau konnte man sehen, wie ein Teil des gleichaltrigen Opernfilms "Magnas Miska" (Hopsa Sari usw.) fernuebertragen wurde. Die Wochenschau berichtet uebrigens noch von folgenden Ereignissen: "Stachanovisten in der Ortschaft Tiszasuely", "Junge Garde" (in der Oper), Nachrichten: Der Metropolit Nikolay (in der ungarischen Stadt Debrecen), Schiff zwischen Eisschollen auf der Donau, Polnisch-ungarische Boxgemeinschaft - (Quelle: Wochenschau 1945-70). Erster Teil. Magyar Filmtudomany Intezet (Ung. Inst. fuer Filmwissenschaften) es Filmarchivum, Budapest, 1982).

1953 (genauer zwischen 1951 und 1956) war der Privatbesitz von Kameras in Ungarn verboten: laut einer gueltigen Verordnung mussten alle Apparate abgegeben werden. Trotzdessen machte der Maler Tihamer Gyarmathy in diesem Jahr einen fuenfeinhalb Minuten langen, auf Fotogramme aufgebauten Film, der zwar nur zum Teil erhalten blieb, als wichtiges Dokument jedoch bezeugen kann, dass eigentliche experimentelle Kunst und der unabhaengige Geist auch in den schwersten Jahren nicht vernichtet werden koennen.

4. 1983

In diesem Jahr drehte Gabor Body den Film mit dem Titel "Kutya eji dala" und zugleich entstand im Balazs Bela Studio die von ihm angeregte Budapester Ausgabe von Infermental. Der Film wurde gleich nach der Premiere vom Kinoprogramm gestrichen, und bis heute ist noch keine Kopie mit Untertitel angefertigt worden, (obwohl der Film im ZDF schon gezeigt wurde, d.h. dass eine Videofassung mit Untertitel entstanden sein muss). Body war einer der ersten, der mit Video gearbeitet, und sich schon Anfang der 70er mit seinen theoretischen und praktischen Bezuegen zugleich beschaeftigt hat.

In Ungarn wurde die allgemeine Lage der Videokunst in den letzten 15-20 Jahren, d.h. schon seit den Anfaegen, von zwei recht gegensaetzlichen Zuegen charakterisiert: einerseits finden wir Innovationen, die auch auf internationaler Ebene bedeutend sind, andererseits ist sie durch eigenartige elektronische Provinzerscheinungen gekennzeichnet. Die Innovationen beruhen auf der Taetigkeit einzelner Personen oder kleiner Gruppen, waehrend die Gruende der Rueckstaendigkeit bei den Institutionen, bei der institutionell gewordenen Unfaehigkeit zu suchen sind. Urspruenglich kam sie wegen einer konsequenten politischen Zielsetzung zustande, und wurde spaeter als Automatismus beibehalten, wobei Antipathien, eindeutige Folgen des Informationsmangels, zu einer Stabilisierung dieser Mechanismen gefuehrt haben. Im Zusammenhang mit "Infermental" muss erwaehnt werden, dass diese Periodik das erste internationale Videomagazin auf Kasette in Ungarn (bzw. im polnischen Kulturinstitut in Budapest) gegruendet, jedoch mit Unterstuetzung aus (West)Berlin verwirklicht wurde. Body bezeichnet sein Werk in seinem ersten diesbezueglichen Text als nicht "lokalisiertes Bauhaus". Dieses Projekt existiert bis heute, und ist nach wie vor einer der wichtigsten Informationskanaele internationaler Videokunst (10 Ausgaben, ca. 60 Stunden, sowie weitere Sonderausgaben). Obwohl jede Ausgabe in Ungarn gezeigt wurde, konnten diese nur einen engen Kreis erreichen, wobei sich auf breiter Ebene zugleich alle negativen Erscheinungen in Bezug auf die Verbreitung des Videos (trotz juristischer und technischer Verzoegerungen bis 1982-85) viel schneller durchsetzen konnten als kuenstlerische und wissenschaftliche Aspekte; ein Problem, das heute kennzeichnend ist. So blieb die Unterstuetzung der Videokunst, bzw. der alternativen Kommunikationsformen bis heute ungeloest. Es ist bezeichnend, dass die erste ungarische Videoinstallations-Ausstellung (Sub Voce, Muecsarnok) erst 1991 veranstaltet wurde, spaeter als die erste Computerkunstschau (Digart) und schon drei Jahre vorher, 1988 strahlte das Fernsehen, das bis dahin als unnahbar galt, das (zweimonatliche, spaeter monatliche, im letzten Jahr wieder zweimontaliche) Magazinprogramm mit dem Titel "Videowelt" aus; reagierte also in dieser Beziehung schneller als die Kunstsphaere.

5. 1993

Intermedia

An der ungarischen Kunsthochschule beginnt ab Herbst 1993 Intermedia als eigenstaendige Fakultaet mit einer Kunstausbildung. Sie ist die erste Einrichtung dieser Art in Ungarn, die eine Bildung auf Universitaetsebene bietet. Im Zentrum der Studienzeit von 10 Semestern steht der Gebrauch der neuen Medien, Theorie und Praxis, eine Anschauung, die die einheitliche Betrachtung von Wissenschaft, Technik und Kunst anstrebt. So setzen wir in Bezug auf die verschiedenen kuenstlerischen Techniken keine Praeferenzen, sondern streben vielmehr an, dass jede kuenstlerische Richtung im Verhaeltnis zu den anderen interpretierbar, lehrbar und kultivierbar bleibt. Da dies eine Unterrichtsform ist, bei der theoretische und praktische Taetigkeiten nicht voneinander getrennt werden koennen, wird den Studenten ermoeglicht, sich innerhalb der fuenfjaehrigen Grundausbildung (wobei das fuenfte das Diplomjahr ist, dem noch zwei Jahre postgraduelle Bildung folgen koennen) sich vier Jahre lang in ausserordentlichen Faellen sogar sieben Jahre, mit einem spezifischen, selbstgewaehlten Gebiet zu beschaeftigen: Geschichte, Aesthetik, Soziologie, kuenstlerische Eigenart eines Mediums; mit dem Lebenswerk wichtiger Persoenlichkeiten, bzw. mit Interpretationsfragen, und all dies in "Materialnaehe", wobei sie die noetigen Apparate, z.B. Kamera, Schneidetisch und Materialien kennenlernen und gebrauchen.

Es ist ein entscheidender Vorteil, welcher sich im ersten Augenblick nicht immer zeigt, dass die praktizierbaren Kunstgattungen und Medien alle als moegliche Alternativen auftreten. Die Bildung bisher basiert nicht auf einer vorranigigen Technik, sondern auf allen zugleich, auf ihre Wechselwirkungen, auf Eigenarten, die sich gegenseitig entsprechen, bzw. voneinander abweichen. Nehmen wir ein Beispiel: der Film. Wir beschaeftigen uns praktisch nicht mit der Wiederbelebung oder Aufrechterhaltung "auerwaehlter" Wechselwirkungen, wie z.B. "Malerei und Film", oder "Film und Literatur", "Film und Video" usw, wobei wir jede moegliche Beziehung als natuerlich betrachten, allerdings sichern wir jeder allgemeinen Perspektive einen vorrangigen Platz, die die Betrachtung des Wesentlichen anstrebt, und dadurch zu der Erkennung der Details verhilft. Dies sind (in Zukunft) z.B.: Das Licht in der Kunst (auch bei Foto und Film), die Zeit und die Bilder, Bewegungsbeschreibung, Bewegungsdarstellung, Bewegungsinterpretation in der (bildenden) Kunst und in den (Natur)Wissenschaften. Die Natur des Sehens, ihre Entwicklung (die Moeglichkeit einens Lernprozesses) und die Geschichte der Sichtinterpretationen ("optische Hermeneutik"). Das Verhaeltnis von Bild und Text (lineares und szenenhaftes Denken) usw. Dies sollte nicht als potenzielle Profilerweiterung einer philosophischen Fakultaet betrachtet werden, sondern als kontinuierliche Forschungsarbeit, die sogar mehrere Jahre andauern kann, und bei derr Texte, Vortraege, Vorfuehrungen, Videoaufnahmen, Ausstellungsbesuche, die Veranstaltung von Ausstellungen, die Arbeit an Filmen und Objekten usw. zugleich als Teile der Bearbeitung eines Themas gelten.

Es gibt mindestens zwei Erkenntnisgebiete, die man auf die oben beschriebene Weise nicht erreichen kann. Genauer gesagt benoetigt ihre sinnvolle Bearbeitung zwar die oben genannten Aktivitaeten, kann aber nicht von ihnen ersetzt werden. Man koennte diese Gebiete als Kenntnis der geschichtlichen, sozialen (wirtschaftlichen, wissenschaftlichen usw) Zusammenhaenge und als Kenntnis konkreter Werke umreissen.

Der Lehrstuhl, der die Arbeit der Fakultaet leitet, ist perspektivisch gesehen ein Multi Media Forschungszentrum, wo in Zukunft sowohl die kuenstlerisch anwendbaren Spitzentechnologien als auch die allgemein gebraeuchlichen Apparate und Mittel, die gerade "out" sind, in vier miteinander verknuepften Studios zugaenglich sind. Die Hochschule kann in ihrer heutigen Form keine finanziellen Quellen aufbringen, um dies zu verwirklichen; die Fakultaet hat so nur im Rahmen von Kooperationsbestrebungen, Teilnahmen an Wettbewerben und mit Hilfe von Sponsoren die Moeglichkeit, sich die noetigen Einrichtungen anzuschaffen. Die Lehr- und Forschungstaetigkeit, die 1990 ihren Anfang nahm, befindet sich wohl zur Zeit in einer Phase, bei der sich unsere urspruenglichen Vorstellungen - die Taetigkeit einer autonomen Fakultaet - sich nun zu verwirklichen scheinen, waehrend paradoxerweise die Aufrechterhaltung des angestrebten Niveaus auf immer groessere Hindernisse trifft. Nach kooperativer Hilfe suchend, hat die Fakultaet mit dem Balazs Bela Studio, mit dem Producerbuero 'Friz' und mit dem FMS (Studio Junger Kuenstler beim Fernsehen) Vereinbarungen abgeschlossen, und strebt weiterhin die Zusammenarbeit mit anderen Studios an.

Mehrere Institute (in erster Linie Schulen und Stiftungen) haben auch schon versucht, Programme mit aehnlich klingenden Namen ("Media") zu verwirklichen, (bei diesen Medienprogrammen ging es vorrangig um die Ausbildung der Mitarbeiter elektronischer Massenmedien, doch koennen einige Initiativen des Filmunterrichts auch zu diesem Kreis gerechnet werden). Die Programme dieser verschiedenen Institute haben kaum Kontakt miteinander, die Kommunikation ist so minimal, dass Koordination und Kooperation nicht in Betracht kommen. Dies laesst sich praktisch auf zwei Ursachen zurueckfuehren: die visuelle Kultur befand sich in der ungarischen kulturellen Oeffentlichkeit, oft zwangsweise, (aehnlich der meisten Erscheinungsformen geistiger Innovation: wissenschaftliche, kuenstlerische, technische) in einer periferialen Lage. Im Mittelpunkt sthet vielmehr die literarische Szene (und oft sogar eine Kultur der politischen Literatur). Eine kennzeichnende Tatsache: Waehrend mehrere hundert literarische Zeitschriften/Periodiken erschienen, gibt es nur ein Kunstmagazin. Und diese Lage wirkt auf die Kommunikation zwischen den Periferien nicht anregend. Im allgemeinen kommt das gleichzeitige Vorhandensein mehrer Innovationen, jeder sich "demokratisch" nennenden, jedoch zentralen Leitung zurecht, da sie als Grund dazu dienen, sich immer wieder "auf die anderen" zu berufen. Und dies fuehrt direkt zu Fragen wirtschaftlicher Natur. Hinter diesen Projekten oder Interessen, die bei ihrer Beurteilung vertreten werden, verbergen sich vielmehr wirtschaftliche (oder politische) Motivationen als konzeptionelle Ueberlegungen. Dies steht im Einklang mit Prinzipien, die unsere Zeit einer typischen "Buergerlichen Anhaeufung" charakterisieren, wobei man auf allen Ebenen und bei alle Erscheinungsformen die Taetigkeiten eher akzeptiert, die (den Beteiligten moeglichst rascht) einen direkten Ertrag bringen, auch wenn diese auf Dauer ausgesprochen schaedlich sein koennen, werden sie Taetigkeiten gegenueber vorgezogen, die unmittelbar zwar eher geldbeduerftig sind, aber auf Dauer vom Wohl einer ganzen Region oder einer geistigen Sphaere dienen. Aber hierbei finden wir wohl nichts Neues, Ungewoehnliches oder Ueberraschendes.

Miklos Peternak